Augeninfarkt - nicht zu unterschätzen
Beim Sehsturz kommt es – wie beim Herzinfarkt oder Hörsturz – zu einer verminderten Durchblutung des Gewebes, in diesem Fall des Sehnervs. Die betroffenen Nervenzellen können ihren Dienst nicht mehr verrichten und können im weiteren Verlauf absterben. Dies passiert – ebenfalls wie beim Herzinfarkt oder Hörsturz – durch einen Verschluss der Blutgefäße durch Blutgerinnsel. Ebenfalls kann es sein, dass ein Gefäß platzt oder undicht wird und dass dadurch die Blutversorgung unterbrochen wird (Embolie).
Folgen
Der Augeninfarkt tritt meist nur an einem Auge auf und ist für die Betroffenen nicht schmerzhaft. Er kann sehr unterschiedliche Symptome haben, nämlich
- Schleiersehen
- schwarze Flecken im Sichtfeld
- Erblindung des Auges für kurze Zeit
Wichtig ist, dass die Symptome wieder verschwinden können, was aber nicht bedeutet, dass der Sehsturz ausgestanden ist. Es kann dann unbemerkt eine Schädigung des Sehnervs stattfinden, die zur Sehbehinderung oder Erblindung führen kann. Auch wird die Sehbeeinträchtigung in einem Auge von Betroffenen oft nicht erkannt, da das Gehirn das fehlende Sichtfeld ergänzt und ausgleicht.
Risiken
Vom Sehsturz sind Männer häufiger betroffen als Frauen; mit zunehmendem Alter steigt das Risiko. Auch bei Weitsichtigkeit ist das Risiko höher.
Als Gefahrenquellen gelten auch:
- Bluthochdruck
- Diabetes
- Störungen des Fettstoffwechsels (also erhöhte Blutfettwerte)
- Gefäßverkalkung (Arteriosklerose)
- Rauchen
- Flüssigkeitsmangel
- Bewegungsmangel
Außerdem kann bei bestimmten Personengruppen die Einnahme des Potenzmittels Viagra zu einem erhöhten Risiko führen.
Diagnose und Behandlung
Beschreibt der Patient die Symptome eines Sehsturzes, so prüft der Augenarzt die Sehkraft der Augen unabhängig voneinander, überprüft den Pupillenreflex und untersucht Augenhintergrund und Sehnervkopf mit der Spaltlampe.
Wichtig ist die schnelle Behandlung nach Auftreten des Sehsturzes, da nur innerhalb von 90 Minuten die Hoffnung besteht, dass die Sehkraft vollständig erhalten werden kann.
Bei der Behandlung kommen folgende Medikamente zum Einsatz:
- Blutverdünner (Fibrinolyse)
- Entzündungshemmer (etwa Kortison)
- Substanzen zur Verringerung des Augeninnendrucks
Vorbeugung
Wie bei allen Erkrankungen des Herz- und Blutkreislaufsystems helfen eine gesunde, fettarme Ernährung, regelmäßige Bewegung an frischer Luft und ausreichende Erholungsphasen. Eine regelmäßige Überprüfung der Blutwerte hilft ebenfalls dabei, ungesunde Entwicklungen zu erkennen und diesen gegenzusteuern.
Der Venen- oder Arterienverschluss ist eine Erkrankung mit ähnlicher Ursache, obwohl hier die Netzhaut von der Durchblutungsstörung betroffen ist. Der Verschluss einer Arterie hat aber meist wesentlich gravierendere Folgen. Es kann auch zu Ödemen in der Netzhaut kommen und zu einem Anstieg des Augeninnendrucks (Sekundärglaukom). Natürlich können Netzhaut und Sehnerv auch gleichzeitig betroffen sein.
Quelle:
http://www.lifeline.de/krankheiten/augeninfarkt-sehsturz-id146963.html
Datum: 6.5.2015
"Blickpunkt Aktuell 2015-19" vom 28.05.2015
Mamagerkrankheit der Augen
Es kann sehr plötzlich kommen: Ein dunkler Fleck prangt im Gesichtsfeld, Dinge sehen verzerrt aus oder das Lesen fällt schwer. So macht sich die Augenerkrankung Retinopathia centralis serosa (RCS) meist bemerkbar. Da Stress als ein Auslöser diskutiert wird, sprechen Augenärzte auch von der Managerkrankheit der Augen.
Symptome
Retinopathia centralis serosa, kurz RCS, entsteht durch brüchige Blutgefäße in der Aderhaut. Aus diesen tritt Flüssigkeit aus und dringt in und unter die Netzhaut des Auges. In der Folge hebt sich die Netzhaut ab, der Patient erleidet einen starken Sehverlust - er sieht unscharf, verzerrt oder hat Flecken im Sichtfeld.
Ursachen
Man geht davon aus, dass die Erkrankung RCS etwa eine Häufigkeit von 1:10 000 hat, also eine von zehntausend Personen daran erkrankt. Männer zwischen 20 und 50 Jahren sind am häufigsten betroffen. Die Ursachen für die Erkrankung sind nicht abschließend erforscht. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass Betroffene oft dynamisch und ehrgeizig sind und viel arbeiten. Dies führt zu einer erhöhten Konzentration von Stresshormonen im Blut. "Negativer Stress führt im Körper zu einer Ausschüttung von Kortison oder Steroiden und diese [Stresshormone] führen wohl dazu, dass Blutgefäße brüchig werden und dadurch Flüssigkeit in die Netzhaut kommt", meint Prof. Dr. med. Chris Lohmann, Augenarzt, Klinikum rechts der Isar der TU München. Aber nicht jede Person mit einer hohen Stressbelastung entwickelt auch gleich die Retinopathia centralis serosa. Über weitere Faktoren, wie zum Beispiel eine genetische Anfälligkeit oder Durchblutungsstörungen wird spekuliert.
Diagnose
Es gibt drei Methoden, um RCS zu diagnostizieren:
- Die Fluoreszenzangiografie zeigt mithilfe von Farbstoffen den Blutfluss und die Blutverteilung im Auge
- Die optische Kohärenztomografie (OCT) tastet mit einem diagnostischen Laserstrahl die Netzhautoberfläche ab und zeigt, ob und wo die Netzhaut abgehoben ist
- Bei einer Augenhintergrundspiegelung kann der Augenarzt die flache Netzhautabhebung unter Umständen sehen
Therapie
Augenärzte unternehmen in der Regel vorerst keine großartige Behandlung und beobachten den Verlauf des Leidens. Oft erholt sich das Auge von allein. Verschwinden die Symptome aber nicht, oder kommt es zu häufigen Rückfällen, ist eine Therapie angezeigt und auch notwendig. Andernfalls drohen schwere und andauernde Sehbeeinträchtigungen.
Fazit
Auch wenn die Behandlung Erfolg hat, können trotzdem Rückfälle auftreten. Daher ist es vor allem wichtig Stress zu reduzieren und den Lebensstil anzupassen.
Quelle: Service Gesundheit Hr-Fernsehen 13. August 2015 Entnommen aus Blickpunkt Aktuell 2015-30 vom 25. September 2015
Blutdruck- und Glaukomtherapie abstimmen
Eine Vielzahl von Patienten mit Glaukom, auch als Grüner Star bekannt, leidet auch an Bluthochdruck. Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass die Hochdrucktherapie die Entstehung eines Glaukoms fördern kann - Insbesondere Medikamente, die zu einem starken nächtlichen Abfall des Blutdrucks führen, können Sehnerv und Netzhaut schädigen. Andererseits weisen Patienten mit einem Normaldruckglaukom oft einen eher niedrigen Blutdruck auf. Auch hier werden als mögliche Ursache für das Glaukom nächtliche Blutdruckschwankungen angenommen. Hausarzt oder Internist sollten also mit dem Augenarzt zusammenarbeiten.
"Blickpunkt Aktuell 2015-31" vom 05.10.2015 geht ausführlich auf dieses Problem ein und informiert über den Stand der Wissenschaft.
Das „Charles-Bonnet-Syndrom“
Das sogenannte Charles-Bonnet-Syndrom (CBS) ist ein Phänomen, das bei blinden und sehbehinderten Personen auftreten kann. Dabei sehen die Betroffenen Trugbilder, die von einfachen, geometrischen Formen bis zu komplexen, bildlichen Szenen reichen können. Die Patienten sind sich bewusst, dass diese Bilder nicht der Wahrheit entsprechen. Es handelt sich dabei nicht um eine psychische Störung, sondern ist eher vergleichbar mit dem Phantomschmerz, den amputierte Gliedmaßen verursachen können. Für uninformierte Neubetroffene ist es ein sehr beunruhigendes Phänomen über das diese aufgeklärt werden sollten, um Ängste zu vermeiden.
Die Betroffenen berichten von Trugbildern in Form von Tieren, Punkten oder hellen Lichtblitzen aber auch von Szenen mit fremden Menschen oder Blumen.
Viele Betroffene sprechen aus Angst und Scham nicht einmal mit ihrem Arzt über diese Wahrnehmungen und auch bei Ärzten sind die Symptome des Charles-Bonnets nicht immer bekannt und können folglich falsch gedeutet werden.
Man geht davon aus, dass zwischen 10% und 40% der sehbehinderten und blinden Menschen vom Charles-Bonnet-Syndrom betroffen sind.
Die Ursachen sind nicht geklärt.
Quelle: Blickpunkt Aktuell Nr. 29/2015
BPA informiert über die Augenmigräne und gibt Tipps.
Es passiert meist aus heiterem Himmel. Betroffene der Augenmigräne (auch Aura und ophthalmologische Migräne genannt) klagen über Flimmern vor den Augen, Lichtblitze, Gesichtsfeldausfälle, Schwindel oder darüber, dass farbige Girlanden vor den Augen tanzen, auch bei geschlossenen Augen. Gerade bei Kindern kann es dabei sogar zu einer zeitweisen Lähmung der Augenmuskeln kommen. Die Symptome verschwinden aber in der Regel schnell wieder. Ein Anfall dauert meist zwischen 5 und 10 Minuten, selten auch bis zu einer Stunde. Ist die Attacke vorüber, können Kopfschmerzen auftreten. Bei Migränepatienten kann eine Augenmigräne einen Migräneanfall ankündigen. Die genaue Ursache dieser Symptome ist noch nicht bekannt. Man geht von Durchblutungsstörungen im Bereich der Sehrinde aus, weswegen immer beide Augen betroffen sind. Auslöser scheinen Stress, hormonelle Schwankungen, starker Alkoholkonsum, Wetterumschwünge oder bestimmte Nahrungsunverträglichkeiten zu sein.
Dem Patienten hilft dann meist eine Ruhepause, idealerweise in einem ruhigen, dunklen Raum. Kalte Kompressen auf Augen und/oder Nacken versprechen Linderung. Arme und Beine abwechselnd kalt und warm abzubrausen, kann helfen, und ein Fußbad wird ebenfalls empfohlen: fünf Minuten in warmem Wasser, dann zehn Sekunden in kaltem Wasser bei zwei bis drei Durchgängen.
Auf lange Sicht sind Entspannungsübungen eine mögliche Abhilfe. Wichtig ist es, immer genug zu trinken, denn ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt ist für die Vorbeugung essentiell.
Treten die Symptome das erste Mal auf oder sind sie besonders heftig und anhaltend, sollte ein Augenarzt aufgesucht werden, da Netzhautablösung, Mini-Embolien (Gefäßverschlüsse) in der Sehrinde oder ein Schlaganfall ähnliche Symptome haben können.
Quelle: "Blickpunkt Aktuell 2015-25" vom 23.08.2015
OCT soll Kassenleistung werden
Augenpatienten, die mit Spritzen in den Augapfel behandelt werden, müssen regelmäßig ihre Netzhaut untersuchen lassen. Für die Fachgesellschaften der Augenärzte steht seit langem fest, dass die optische Kohärenztomografie
(OCT) in diesen Fällen die Diagnosemethode der Wahl ist. Das Problem: Bisher muss die Untersuchung oft aus eigener Tasche finanziert werden.
Der Arbeitskreis "Gesundheitspolitik", in dem Vertreter des DBSV, des DVBS, der PRO RETINA, des BFS und der rbm verbandsübergreifend zusammenarbeiten, hat sich wiederholt mit dem OCT befasst. Dr. Claus Gehrig, Mitglied dieses Arbeitskreises, berichtet in dbsv-direkt, dass Bewegung in die Debatte
kommt: "Die OCT ist ein bildgebendes Verfahren, mit dem die Netzhautschichten dargestellt werden können. Es ist vergleichbar etwa mit einer Ultraschalluntersuchung - nur eben nicht mit Ultraschallwellen, sondern mit Laserlicht. Damit können beispielsweise Flüssigkeitsansammlungen oder eine Netzhautverdickung vor allem im Bereich der Makula (das so genannte Makula-Ödem) erfasst werden. Eingesetzt wird die OCT insbesondere zur Verlaufskontrolle und zur individuellen Therapiesteuerung bei der Spritzenbehandlung der feuchten AMD, des diabetischen Makula-Ödems und anderer Makula-Erkrankungen, für die zugelassene Medikamente zur Spritzenbehandlung zur Verfügung stehen.
Da aber die OCT derzeit keine Regelleistung der Krankenkassen darstellt, ist eine Kostenübernahme bislang nur dann möglich, wenn die betreffende Krankenkasse mit dem Augenarzt selektive Versorgungsverträge für diese Spritzenbehandlung abgeschlossen hat. Einige Krankenkassen erstatten die OCT-Kosten auch auf Antrag nach Einzelfallprüfung. Eine Abrechnung der OCT als Regelleistung über die Versichertenkarte ist dagegen bislang nicht möglich. Somit müssen viele Patienten die OCT-Untersuchung bislang als sogenannte "Individuelle Gesundheitsleistung" (IGeL) aus eigener Tasche finanzieren. Auf diesen Missstand haben DBSV und PRO RETINA wiederholt hingewiesen.
Nun hat der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) auf Antrag des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SV) beschlossen, die Übernahme der OCT-Untersuchung in den Leistungskatalog zur Diagnostik und Therapiesteuerung bei feuchter altersabhängiger Makula-Degeneration (AMD) und bei diabetischem Makula-Ödem im Rahmen einer diabetischen Retinopathie zu prüfen. Allerdings dürfte für Patienten schwer nachvollziehbar sein, dass sich die jetzt eingeleitete Prüfung durch den GBA lediglich mit zwei Anwendungsgebieten, nämlich der feuchten AMD und dem diabetischen Makula-Ödem, befassen soll. Andere Anwendungsgebiete, für die eine Spritzenbehandlung ebenfalls als zugelassene Therapie etabliert ist, sind dagegen in dem vorliegenden Antrag nicht berücksichtigt. Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass die Prüfung durch den GBA wegen der inhaltlichen Komplexität des Themas und der formalen Komplexität des Verfahrens bis zu drei Jahre dauern kann."
(aus: bbsb-inform vom 11.05.2015)
Schlafapnoe erhöht das Glaukomrisiko
Nicht nur Bluthochdruck, Übergewicht und Rauchen gelten als Risikofaktoren für ein Glaukom: Auch Atemaussetzer beim Schlafen können der Sehkraft schaden.
Die Forschung der vergangenen Jahre habe ergeben, dass außer einem Augeninnendruck ab 21mmHg offenbar auch Hypertonie, Hyperlipidämie, Übergewicht, Nikotingenuss und Typ-II-Diabetes die Entwicklung eines Glaukoms fördern könnten. „Diese Faktoren schädigen erwiesenermaßen die Gefäße und können zu einer Fehlregulation der Gefäße führen“, erläutert Professor Johann Roider vom Uniklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, in einer Mitteilung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). „Und damit vermutlich auch die Gefäße, die den Sehnerv und die Netzhaut versorgen.“ In der Folge steige der Augeninnendruck, die Sehkraft schwinde.
„Das bedeutet nicht, dass Betroffene zwangsläufig ein Glaukom entwickeln“, erinnert Professor Anselm Jünemann von der Universitätsmedizin Rostock.
„Aber wenn Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte und Übergewicht zusammentreffen, ist eine Glaukom-Vorsorgeuntersuchung ab dem 40. Lebensjahr ratsam."
Auch Schlafapnoe gilt als Glaukom-Risikofaktor: Jeder zweite schnarchende Glaukom-Patient hat ein Schlafapnoe-Syndrom. „Der Sauerstoffmangel, der bei den Atemstillständen entsteht, scheint den Augen zu schaden“, wird Jünemann in der DOG-Mitteilung zitiert. „Ärzte sollten ihre Glaukompatienten deshalb fragen, ob sie schnarchen und womöglich tagsüber unter Müdigkeit leiden.“ Studien hätten ergeben, dass Sport den Augeninnendruck senkt. „Laufen oder Fahrradfahren kann den Augeninnendruck bei Glaukompatienten um bis zu 13 mmHg reduzieren“, so Jünemann. Zwar steigt der Druck anschließend wieder an, aber der Wiederanstieg sei um bis zu 50 Prozent verlängert. Auch zügiges Gehen über 20 Minuten vermag den Augeninnendruck vorübergehend um 1,5 mmHg zu senken.
„Jeder Millimeter Absenkung zählt“
Zum Vergleich: Ein Anstieg um einen mmHg erhöht nach Angaben der DOG das Risiko für einen Gesichtsfeldschaden um zehn Prozent. „Jeder Millimeter Absenkung zählt also“, betont Jünemann.
Quelle: Ärzte Zeitung online
Datum: 15.01.2015
Newsletter "Blickpunkt Aktuell 2015-12" vom 27.03.2015, gekürzt
(aus bbsb-inform vom 24.04.15)
Erste Stammzellen-Therapie zugelassen
Eine seltene Augenerkrankung kann nun mit patienteneigenen Zellen behandelt werden
Baierbrunn (ots) - Die Europäische Arzneimittelagentur hat die bislang erste Stammzelltherapie zugelassen, berichtet die "Apotheken Umschau". Profitieren davon sollen Patienten mit einer sehr seltenen Augenkrankheit, bei der sogenannte limbale Stammzellen vom Rande
("Limbus") der Hornhaut zugrunde gehen. Diese sind nötig, um die schützende Hornhaut des Auges stetig zu erneuern. Für die Therapie entnehmen die Ärzte dem Patienten Stammzellen aus intaktem Limbusgewebe, vermehren sie im Labor und verpflanzen sie nach ein paar Wochen an die defekten Stellen.
Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 3/2015 A liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.
(Quelle: bbsb-inform vom 13.03.15)
Datenbrille für sehbehinderte Menschen
Alfred Schwegler, BBSB-Hilfsmittelreferent, weißt auf den Prototyp einer neuartigen Brille hin: Schwarz-weiße Bilder mit starken Konturen, dieser Blick soll sich dem Träger einer neuartigen Smart Brille, die schwer sehbehinderten Menschen die Orientierung im Alltag erleichtern könnt e, eröffnen. Der Prototyp der mit Display, 3D- und Infrarot-Kamera ausgestatteten Brille erfasst die Umgebung, vermisst sie und liefert kontrastreiche Bilder.
Stephen Hicks und sein Forscherteam an der Oxford-Universität haben die Datenbrille mit Tiefenschärfe entwickelt. Stephen Hicks: "Wir arbeiten seit dreiJahren an der Datenbrille, um bei Menschen mitfortschreitender Erblindung die noch verbleibende Sehkraft zu verstärken. Indem wir Kameras und ein durchsichtiges Display kombinieren, verstärken wir die Wahrnehmung naher Objekte und wir verbessern die Gesichtserkennung."
Das System ist mit zwei Kameras ausgestattet, aus deren Aufnahmen ein dreidimensionales Abbild der Umgebung berechnet wird. Eine Infrarotkamera misst die Entfernung zu Menschen und Gegenständen. Stephen Hicks: "Wir verstärken den Kontrast der Aufnahmen und projizieren sie auf das durchsichtige Brillen Display.
Diese erweiterte Wirklichkeit ergänzt die Wahrnehmung des Patienten und ermöglicht ihm, seine verbliebene Sehkraft zu nutzen, um sich besser in der Welt zu orientieren."
Die Brille eignet sich nicht für alle sehbehinderten Menschen, sie ist in erster Linie für diejenigen mit einem geringen Sehrest bestimmt, die kaum noch zwischen hell und dunkel unterscheiden können. Für das System werden gängige Technologien verwendet, etwa Videokameras, die in modernen Handys zu finden sind oder Tiefensensoren, die jenen der Xbox-Steuerung Kinect ähneln.
Noch befindet sich die Datenbrille im Prototyp-Stadium. Sie soll, wenn sie denn auf den Markt stößt, um die 500 Euro kosten.
Quelle mit interessantem Video:
http://winfuture.de/videos/Hardware/Datenbrille-fuer-sehbehinderte-Menschen-
13983.html
(Quelle: bbsb-inform vom 23.02.15)
Optische Hörhilfe - Der Lichtschalter im Ohr
Von Friederike Maier
Ein Cochlea-Implantat umgeht die Sinneszellen im Ohr und stimuliert die Nervenzellen direkt mit elektrischen Impulsen. (picture alliance / dpa / Emily
Wabitsch) Ein Cochlea-Implantat, aufgenommen im Hörzentrum der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
Ein Cochlea-Implantat umgeht die Sinneszellen im Ohr und stimuliert die Nervenzellen direkt mit elektrischen Impulsen. (picture alliance / dpa / Emily
Wabitsch)
Cochlea-Implantate können Menschen, denen ein Hörgerät nicht mehr ausreicht, das Hören ermöglichen. Musik oder andere anspruchsvolle Hörsituationen bewältigen
die Geräte aber nur dürftig. Hier versprechen Forschungsergebnisse zu optischen Cochlea-Implantaten Verbesserung.
Die sogenannten Haarzellen wandeln den Schall im Innenohr in Nervenreize um. Jeder Ort der Hörschnecke ist für verschiedene Frequenzen zuständig. Tauben oder
hochgradig schwerhörigen Menschen, bei denen diese Haarzellen zerstört sind, hilft ein Hörgerät oft nicht mehr. Ein Cochlea-Implantat umgeht die Sinneszellen
im Ohr und stimuliert die Nervenzellen direkt mit elektrischen Impulsen. Wie das funktioniert erklärt Tobias Moser, Arzt und Professor an der Klinik für
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universitätsmedizin Göttingen.
"Also stellen sie sich vor, sie nehmen mit einem Mikrofon das auf, was ich gerade sage. Nun wird das ganze Signal aus dem Mikrofon umgesetzt in ein Reizmuster,
dies müssen sie sich vorstellen wie elektrische Pulse, die dann über ein Dutzend oder etwas mehr Elektrodenkontakte in die Hörschnecke im Innenohr eingebracht
werden. Von jedem Elektrodenkontakt wird ein elektrischer Impuls ausgestrahlt, der die in der Umgebung liegenden Nervenzellen reizt und diese Nervenzellen
bilden dann einen Nervenimpuls aus, der unser Gehirn über etwas Gehörtes informiert."
Das funktioniert so gut, dass Menschen mit einem Cochlea-Implantat auch telefonieren können. Aber anspruchsvolle Hörsituationen, etwa in einem Restaurant mit
vielen Nebengeräuschen, bereiten ihnen immer noch Schwierigkeiten. Schuld daran ist die geringe Frequenzauflösung des Cochlea-Implantats. Da sich die
elektrischen Signale von jeder Elektrode sehr weit in der Hörschnecke ausbreiten, werden mit jedem Impuls Nervenzellen gemeinsam aktiviert, die eigentlich für
sehr viele verschiedene Frequenzen zuständig sind.
"Auf diese Weise ergibt sich quasi ein Bild, als würde man auf dem Klavier mit der Faust spielen. Wo man viele Tasten mit einem Mal anschlägt. Die optische
Reizung verspricht eine bessere Fokussierung des Reizes. Das heißt besser als Strom kann man Licht fokussieren und hofft so, kleinere Nervenzellengruppen
anzuregen und auf diese Weise eben die Frequenzunterscheidung zu verbessern."
Tobias Moser will die Nervenzellen deshalb optisch stimulieren. Das Licht dazu bringt er durch eine Kette von mehreren hundert Mikro-LEDs ins Innenohr. Um das
Licht in Nervenimpulse umzuwandeln, nutzen die Forscher die sogenannte Optogenetik.
"Das ist ein Ansatz, bei dem Nervenzellen oder andere Körperzellen durch das Einbauen von genetischen Lichtschaltern lichtempfindlich gemacht werden. Und zwar
für relativ geringe Lichtintensitäten. Diese Lichtschalter, die sind von grünen Algen abstämmig. Und wir bauen diese Lichtschalter mit genetischen Tricks, zum
Beispiel mit nicht human-patogenen, also Menschen nicht krankmachenden, abgeschwächten Viren, in Nervenzellen ein, um die Hörnervenzellen auf diese Weise
lichtempfindlich zu machen."
Versuche mit Nagern haben gezeigt, dass das Hörsystem durch die optogenetische Stimulation aktiviert werden kann. Auch die erwartete Verbesserung der
Frequenzauflösung konnte gemessen werden. Gentechnische Eingriffe bergen jedoch immer ein großes Risiko. Insbesondere beim Menschen.
"Wir sehen die Methode derzeit in der Grundlagenforschung. Wir nutzen sie auch für grundlagenwissenschaftliche Fragen der Hörforschung aber wir haben die ganz
klare Vision, dass wir die Methode in Richtung einer klinischen Anwendbarkeit entwickeln wollen."
Bestärkt fühlen sich die Forscher dabei von einer Gentherapie im Auge, die schon seit einigen Jahren praktiziert wird. Mit einer einzigen Injektion und ohne
Veränderung des Genoms gelingt es Medizinern dort, das Sehvermögen ihrer Patienten langfristig zu verbessern. Falls die Ansätze der genetischen Lichtschalter
im Ohr eines Tages ebenso erfolgreich sind, könnten optische Cochlea-Implantate ihren Trägern zu einem deutlich feineren Gehör verhelfen.
-----------------------------------------------------------------------------------------
Weiterführende Information
Musik in tauben Ohren US-Forscher verbessern Tonqualität von Cochlea-Implantaten
(Deutschlandfunk, Forschung aktuell, 06.01.2014)
entnommen aus
http://www.deutschlandfunk.de/optische-hoerhilfe-der-lichtschalter-im-ohr.676.de.html?dram:article_id=301649
Podcasts/Forschung aktuell/ Beitrag vom 28.10.2014
Patientenorganisationen gründen Allianz zur Unterstützung blinder und sehbehinderter Diabetiker
mit Diabetes ist ein hohes Erblindungsrisiko verbunden. Um die Verhütung von Folgeerkrankungen am Auge zu verbessern und auf barrierefreie Medizinprodukte für die Selbsttherapie zu drängen, haben der DBSV und die Deutsche Diabetes-Hilfe eine Zusammenarbeit vereinbart. Lesen Sie hierzu die heutige Pressemitteilung des DBSV:
Berlin, 13. Oktober 2014. Mindestens 6 Millionen Menschen in Deutschland sind von Diabetes betroffen, mehr als 60 Prozent davon entwickeln Schäden im Auge. Angesichts dieser Zahlen starten der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und die Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) gemeinsam das Projekt "Diabetes und Auge". Ziele der Zusammenarbeit sind unter anderem die Verhütung von Folgeerkrankungen des Diabetes am Auge, eine bestmögliche Therapie und Versorgung der Patienten sowie die höchstmögliche Lebensqualität für Diabetiker, die bereits von einem Sehverlust betroffen sind.
Aktuell weisen die beiden Patientenorganisationen auf die dramatische Versorgungssituation für blinde und sehbehinderte Menschen mit Diabetes hin und fordern die Hersteller von Blutzuckermessgeräten, Insulin-Pens und -Pumpen dazu auf, ihre Produkte barrierefrei zu gestalten. Nur so ist ein selbstständiges und erfülltes Leben für die betroffenen Diabetiker möglich.
Etwa 30.000 Mitbürger sind in Folge des Diabetes erblindet. Jährlich verlieren weitere 2.000 Diabetiker ihr Augenlicht. Diese Menschen müssen ihren Blutzucker messen und ihre Insulin-Therapie durchführen können - und haben dafür immer weniger Möglichkeiten. Eine Insulinpumpe, die man eigenständig blind bedienen kann, ist nicht auf dem Markt und das letzte wirklich gut bedienbare barrierefreie Blutzuckermessgerät wurde vom Hersteller zum Auslaufmodell erklärt.
Hintergrund
Wenn blinde Diabetiker ihre Diabetestherapie nicht mehr eigenständig durchführen können, droht die Entgleisung des Diabetes. Schwerwiegende Folgeschäden an Nerven und Gefäßen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen und Amputationen drohen bereits in früheren Stadien der Erkrankung und eine kürzere Lebenserwartung ist die Folge. Diabetiker werden unnötig zu Pflegefällen, weil Pflegedienste mehrmals täglich den Blutzucker messen und die Insulintherapie regulieren müssen. So entstehen hohe Kosten für die Gesellschaft und die betroffenen Diabetiker verlieren ihre Selbstständigkeit.
Um ein Gerät barrierefrei bedienen zu können, wird im Wesentlichen ein kontrastreiches und blendfreies großes Display benötigt. Außerdem müssen gemessene und eingestellte Werte akustisch vermittelt werden.
Das Projekt "Diabetes und Auge" wird von Bayer HealthCare unterstützt.
(Quelle: dbsv-direkt vom 13.10.2014)
Kostenübernahme für Mikrochip von Retina Implant
Retina Implant AG, der nach eigenen Angaben führende Entwickler subretinaler Implantate für aufgrund von Retinitis pigmentosa (RP) erblindete Menschen, gibt bekannt, dass seinem Alpha IMS-Mikrochip der NUB-Innovationsstatus verliehen wurde und die Kosten jetzt von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland übernommen werden.
Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland, haben sich danach mit sechs Universitätskliniken und führenden Lehrkrankenhäusern darauf verständigt, den Alpha IMS-Mikrochip für RP-Patienten im Spätstadium verfügbar zu machen.
Der CE-gekennzeichnete Alpha IMS-Mikrochip wird unterhalb der Retina implantiert, speziell im Bereich der Makula, und simuliert die funktionierenden Nervenzellen des Auges. Das Ziel ist die Wiederherstellung der funktionalen Sehkraft in Patienten mit RP, damit diese Gesichtsausdrücke erkennen, Objekte wie Telefone, Becher und Teller unterscheiden und Türschilder entziffern können. Dies konnte bei vielen der bislang 42 weltweit operierten Patienten erreicht werden.
Die folgenden sechs Ärzte bieten den Alpha IMS-Mikrochip in Deutschland
an: Dr. Helmut Sachs, Klinikum Friedrichsstadt, Dresden, Professor Hans Hoerauf, Universitätsklinik Göttingen, Augenheilkunde, Professor Carsten Framme, Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Augenheilkunde, Professor Johann Roider, Universitätsklinik Kiel, Klinik für Augenheilkunde, Professor Florian Gekeler, Klinikum Stuttgart, Augenklinik, sowie Professor Karl-Ulrich Bartz-Schmidt, Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Augenheilkunde.
Informationen zur Retina Implant AG
Nach langer Forschungsarbeit an deutschen Universitätskrankenhäusern und Instituten, die 1996 durch ein hohes Fördergeld des deutschen Bundesministeriums für Forschung und Bildung angestoßen wurde, wurde die Retina Implant AG 2003 von Dr. Eberhart Zrenner, Professor für Augenheilkunde an der Universität Tübingen, mit Privatinvestoren und dem Ziel gegründet, das erste vollfunktionierende elektronische subretinale Implantat zu entwickeln, um Blinden das nutzbare Sehvermögen zurückzugeben.
Retina Implant begann im Jahr 2005 mit der Implantation an menschlichen Patienten und startete 2010 eine zweite multizentrische klinische Studie. Im Juli 2013 erhielt die drahtlose subretinale Implantationstechnologie Alpha IMS von Retina Implant die CE-Kennzeichnung für die Vermarktung in der Europäischen Union.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.retina-implant.de/ [http://www.retina-implant.de/].
(Quelle: bbsb-inform vom 15.08.2014)
AMD tritt früher auf als angenommen
Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) kann schon viel früher als bisher vermutet auftreten. Auch Menschen unter 50 Jahren können Anzeichen der AMD aufweisen.
Bei Forschungen zur Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) der AMD im Rahmen der populationsbasierten Gutenberg-Gesundheitsstudie der Universitätsmedizin
(GHS) haben Wissenschaftler der Mainzer Augenklinik jüngst festgestellt, dass bereits unter 50-Jährige von einer frühen Form der Augenkrankheit betroffen sind: knapp vier Prozent der 35- bis 44-Jährigen Teilnehmer der Studie wiesen bereits klinische Zeichen einer frühen AMD auf.
Die bislang gültige Definition der AMD als eine Erkrankung, die nach dem 50.
Lebensjahr auftritt, muss somit in Frage gestellt werden.
durchschnittlich rund zwölf Prozent der untersuchten 35- bis 74-Jährigen hatten eine frühe AMD. Die späte, mit oft ausgeprägterer Sehbehinderung einhergehende AMD wiesen hingegen lediglich 0,2 Prozent der Studienteilnehmer auf. „Unsere Forschungen zeigen, dass die altersbedingte Makuladegeneration bereits viel früher als bislang angenommen auftreten kann. Daraus ergeben sich eventuell auch Konsequenzen für die Vorsorgeuntersuchungen dieser Erkrankungen“, resümierte Dr. Korb von der Universität Mainz.
Quelle: Blickpunkt Aktuell 2014-34
WARNUNG vor MSS bei Malaria, Autismus, Krebs, AIDS, Demenz und Augenproblemen
Das Produkt „MMS" kann zur Erblindung führen Düsseldorf - In die Augen geträufelt, kann das als „Wundermittel“ beworbene „Miracle Mineral Supplements“ (MMS) zu Erblindung führen. Darauf weist der Berufsverband der Augenärzte hin und rät nachdrücklich von der Verwendung der nicht als Arzneimittel zugelassenen Lösung ab. Sie enthalte die gleiche Menge Bleich- und Desinfektionsmittel, die in Haushaltsreinigern zur Anwendung komme. Bereits zwei Tropfen führen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu Verätzungen auf der Augenoberfläche, erläutert Norbert Schräge vom Berufsverband. Beim Einnehmen setzte das enthaltene Natriumchlorit ätzendes Chlordioxid frei. Im Internet und bei Verkaufsveranstaltungen würde MMS derzeit als Heilmittel für Malaria, Autismus, Krebs, AIDS und Demenz angepriesen, so der Berufsverband. Unter anderem werde dort auch die Anwendung für Augenbeschwerden empfohlen. Auch mehrere Gesundheitsbehörden warnten bereits nachdrücklich vor dem Mittel.
Entnommen aus dem Münchner Merkur vom 2. Juli 2014.
(Quelle: bbsb-inform vom 9.07.2014)
Glaukom verursacht höheres Unfallrisiko
Eine aktuelle Studie belegt, dass Autofahrer mit Glaukom ein zweifach höheres Unfallrisiko haben als Augengesunde. Die DOG rät deshalb zu regelmäßigen Augenuntersuchungen ab dem 50. Lebensjahr.
Ein durch Glaukom eingeschränktes Gesichtsfeld hindert die Betroffenen, sicher am Straßenverkehr teilzunehmen: Jüngste Studien am Fahrsimulator weisen auf ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko hin. Darauf macht jetzt die DOG aufmerksam.
Die Deutsche Gesellschaft für Ophthalmologie (DOG) rät deshalb älteren Erwachsenen zu regelmäßigen augenärztlichen Untersuchungen. Denn in vielen Fällen bleibe die Gesichtsfeldeinschränkung zunächst unbemerkt. Eine frühzeitige Behandlung des Glaukoms könne die Sehfähigkeit erhalten und auch den Verlust der Fahrtüchtigkeit vermeiden.
Rund 800.000 Menschen in Deutschland sind laut DOG an einem Glaukom erkrankt. Typisch für das Glaukom sind Ausfälle an den Rändern des Gesichtsfeldes. "Patienten gleichen diese oft unbewusst durch vermehrte Augenbewegungen aus", sagt DOG-Vorstandsmitglied Prof. Franz Grehn aus Würzburg. Beim Autofahren gelinge dies nur begrenzt. Plötzliche Bewegungen am Rand des Blickfeldes würden häufig übersehen.
Wenn ein Auto von einer Seitenstraße einbiegt oder ein Kind auf die Straße läuft, können Menschen mit einem Glaukom oft nicht mehr rechtzeitig reagieren. Eine aktuelle Studie japanischer Augenärzte ergab für Menschen mit fortgeschrittenem Glaukom ein doppelt so hohes Unfallrisiko wie für Augengesunde. Typisch sind demnach Zusammenstöße mit Fahrzeugen oder Menschen, die von der Seite kommen. Häufig sind die Unfälle schwer, da die Reaktionszeit der Glaukompatienten verkürzt ist und sie nicht rechtzeitig bremsen.
Wichtig ist es, die Gesichtsfeldausfälle frühzeitig zu erkennen, betont Grehn und erklärt: "Menschen mit Glaukom können häufig bis zum Endstadium der Erkrankung noch ohne Brille sehen, solange der Bereich des schärfsten Sehens auf der Netzhaut von der Erkrankung verschont bleibt." Mit einem einfachen Sehtest ließen sich die Sehfeldausfälle jedoch nicht erkennen.
Stattdessen müsse der Augenarzt den Augeninnendruck bestimmen und den Sehnerv untersuchen.
Medikamente können die Krankheit in der Regel aufhalten und oft auch die Fahrtüchtigkeit erhalten. Die DOG rät deshalb allen Erwachsenen zu regelmäßigen augenärztlichen Kontrollen. Bei über 65-Jährigen sollte diese Glaukom-Kontrolle alle ein bis zwei Jahre stattfinden. Insbesondere Kraftfahrer sollten spätestens ab dem 50. Lebensjahr alle fünf Jahre zum "Augen-TÜV". Die Fahrerlaubnis-Verordnung sieht laut DOG Gesichtsfeldprüfungen derzeit nur für die Führerscheinkategorien C, C1, CE, C1E, D, D1, DE, D1E vor. Fahrer von Pkw mit Führerschein Klasse B müssten danach lediglich einen einfachen Sehtest bestehen.
Quelle: DOG
(aus bbsb-inform Sommer 2013)
Die Dorn-Therapie -eine Sanfte Manuelle Therapie
Schon mal etwas von dieser Methode gehört?
Wir beschäftigen uns alle irgendwie auch mit der Suche nach möglichen alternativen Therapien, um den Verlauf einer Erkrankung zumindest gegensteuern zu können.
Ich selbst habe mich vor ca. 15 Jahren dieser Behandlung unterzogen und wende die mitbekommenen Übungen daheim durch. In manchen Bereichen habe ich damit Erfolg verbuchen können. Im Bereich meiner Augenerkrankung (Usher II)läßt sich das Fortschreiten jedoch nicht beeinflussen... Da spielen bei mir noch andere Faktoren eine Rolle. Auf alle Fälle kann diese Therapie keines wegs schaden. Lediglich bei bestehender Osteoporose ist Vorsicht geboten.
Lesen Sie hierzu einen Auszug des Beitrages
Was ist die SMT® (Sanfte Manuelle Therapie)
Eine völlig neue medizinische Therapie und gleichzeitig eine ganzheitliche Heilkunde.
Neuheiten werden wie Sand am Meer angeboten, und wenn man genau hinschaut, handelt es sich meist um einen Aufguss alter, längst bekannter Erkenntnisse und
Therapien, allerdings in einem neuen Gewand. Nicht so bei der SMT®. Das Berückende an der SMT® ist die Tatsache, dass man sie jederzeit, zumindest in den
manuell-anatomischen Fakten, jedem Menschen, der zwei Augen im Kopf hat und sehend wahrnehmen will, innerhalb weniger Minuten beweisen kann. Die SMT® setzt
sich aus mehreren Teilen zusammen: 1.Aus einer völlig neue Art der manuellen Therapie, die ohne jegliche Dehnungs- und Rotationselemente auskommt. 2.Aus
wesentlichen, für die menschliche Gesundheit entscheidenden anatomischen Fakten, die in der klassischen Medizin unbekannt sind, welche aber die
Evolutionstheorien von Darwin beweisen und dennoch zu neuen Erkenntnissen führen. 3.Aus Erkenntnissen der chinesischen Heilkunde in Form der Meridian- und
Funktionskreislehre. 4.Aus osteopathischen Elementen, und zwar dem Wissen, dass an jeden Wirbel, seinem zugehörigen Rückenmarksabschnitt mit seinen paarig das
Rückenmark verlassenden Spinalnerven ganz bestimmte Organe gekoppelt sind. 5.Aus westlichem naturwissenschaftlichen Wissen. Erst durch die sinnvolle
Verknüpfung dieser einzelnen Aspekte entstand eine neue ganzheitliche Heilkunde, die diesen Namen auch wirklich verdient. Denn Krankheit und Schmerz sind das
Ergebnis einer Störung der Informationsübertragung zwischen Peripherie und dem zentralen Steuerorgan, dem Gehirn und von dort zurück an die Peripherie. Die
Beeinträchtigung dieses Informationsflusses wird durch Nerveneinklemmungen und -irritationen erzeugt, die wiederum durch Gelenk- und Wirbelsäulenschäden
zustande kommen. . . .
Ein weiterer, sehr wesentlicher Aspekt der SMT® ist die Erkenntnis, dass organische Funktionsstörungen und innere Erkrankungen
primär vom Zustand der Gelenke und Wirbelsäule der Menschen abhängen. Umwelteinflüsse und Ernährung sind wichtige Faktoren, die auf den menschlichen Organismus
und dessen Gesundheitszustand Einfluss nehmen, aber nicht die primär entscheidenden. Durch Wirbelsäulenverkrümmungen werden die seitlich aus der Wirbelsäule
austretenden Spinalnerven eingeklemmt. Von diesen Spinalnerven ausgehend, ziehen Nervenfasern zum vor der Wirbelsäule gelegenen Grenzstrang (zentraler Teil des
Sympathikus), der ein Teil des vegetativen, willentlich nicht steuerbaren Nervensystems ist, werden dort verschaltet und erreichen weiterziehend die inneren
Organe, um deren Funktionalität zu steuern. Werden nun besagte Spinalnerven eingeklemmt und geschädigt, weil z.B. die Wirbelsäule sich verformt, kommt es zu
einer Fehlsteuerung und zu organischen Funktionsstörungen, die wiederum die Basis für organische Veränderungen und Erkrankungen bilden. Eine mangelhafte
Ernährung und schlechte Umweltbedingungen sind lediglich zusätzlich belastende Faktoren. Der Mensch ist gegen solche Einflüsse resistenter, je besser seine
Gelenke und Wirbelsäule in Ordnung sind.
Bedeutung der SMT® für die menschliche Gesundheit Eine sehr wichtige Aussage der SMT® aber lautet:
Alle Erkrankungen des Körpers, handele es sich um organische Funktionsstörungen oder Erkrankungen, psychische Leiden wie Angstzustände, agitierte Depressionen,
Melancholie, zwanghaftes Grübeln usw., aber auch Erkrankungen mit einer genetischen Disposition, weisen ein organisches, greifbares Korrelat auf in Form von
Gelenk- und Wirbelsäulenschäden.
Somit ist kein Mensch, außer es handelt sich um echte Erbkrankheiten, seinem Schicksal hilflos ausgeliefert.
Er hat es mehr oder weniger selbst in der Hand, ob er gesund bleibt oder krank wird, oder ob er wieder gesunden kann.
Er muss nur seine Gelenke und Wirbelsäule in Ordnung bekommen. und halten. . . .“
Den vollständigen Text sowie weitere sehr aufschlussreiche Informationen finden Sie unter: http://www.smt-med.com
Staroperation verhindert Stürze
nach einer Pressemitteilung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschafdt
(DOG) führt schlechtes Sehen zu Gleichgewichtsstörungen und vermehrten Stürzen mit schwerwiegenden Folgen. Die DOG schreibt:
Wenn ältere Menschen sich einer Operation am Auge zur Behandlung des Grauen Star unterziehen, verbessern sie nicht nur ihre Sehfähigkeit. Der Eingriff mindert auch das Risiko, durch Stürze schwere Knochenbrüche zu erleiden.
Dieser Vorteil war in einer aktuellen Studie bei über 80-Jährigen und chronisch Kranken am größten.
Deshalb sollten sich nach Ansicht der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) auch hochbetagte Menschen eine vom Grauen Star getrübte Linse ersetzen lassen, wenn die Sehfähigkeit stark gemindert ist. Eine Altersgrenze für die Kataraktoperation gebe es nicht.
"Dass ein fortgeschrittener Grauer Star, auch Katarakt genannt, das Sturzrisiko erhöht, ist seit längerem bekannt und durch Studien belegt", erläutert Professor Dr. med. Berthold Seitz, Präsident der DOG und Direktor der Universitäts-Augenklinik Homburg/Saar. Der Grund ist nicht allein die schlechtere Sehfähigkeit durch die getrübten Augenlinsen - auch der Gleichgewichtssinn hängt eng mit dem Sehvermögen zusammen.
Menschen mit Grauem Star haben deshalb zunehmend Schwierigkeiten, ihre körperliche Balance zu halten. "Mit fortschreitender Erkrankung werden sie im Stehen und Gehen unsicherer, so dass Stürze programmiert sind", sagt Seitz. Im Alter geht ein solcher Sturz häufig mit einem Verlust an Mobilität und Unabhängigkeit einher. Mitunter werden Betroffene anschließend dauerhaft bettlägerig.
Die jetzt im amerikanischen Ärzteblatt JAMA veröffentlichte Untersuchung an mehr als 1,1 Millionen Senioren zeigt, dass eine Operation bei Katarakt das Risiko für eine gebrochene Hüfte deutlich senkt. So ging die Zahl der Oberschenkelhalsbrüche im ersten Jahr nach der Operation um 16 Prozent zurück, nach der Operation einer starken Linsentrübung blieben sogar 23 Prozent der Senioren von einem Sturz verschont. Ein gesundheitlicher Vorteil, der mit dem Alter der Senioren zunahm: Hochbetagte zwischen 80 und
84 Jahren erlitten zu 28 Prozent weniger Hüftfrakturen. Auch bei Menschen mit chronischen Erkrankungen konnte die Operation das Risiko deutlich senken.
Warum sich bei Grauem Star die Linse trübt, ist nicht abschließend erforscht. In 90 Prozent der Fälle, sind alte Menschen betroffen. Sie sehen zunehmend verschwommen, weniger scharf und reagieren empfindlich auf helles Licht. Jedes Jahr setzen Augenärzte in Deutschland mehr als 650 000 künstliche Linsen ein.
"Alter und Krankheiten sollten daher kein Grund sein, von vornherein auf einen Katarakt-Eingriff zu verzichten, wenn die Sehfähigkeit in Folge der Linsentrübung stark eingeschränkt ist", erläutert Professor Dr. med.
Christian Ohrloff, Pressesprecher der DOG aus Frankfurt am Main. "Die Implantation einer Intraokularlinse ist eine sichere Operation mit einer hohen Erfolgsrate. Mehr als 90 Prozent aller Patienten können nach dem Eingriff wesentlich besser sehen, sofern keine weiteren Augenkrankheiten vorliegen." Der Eingriff wird ambulant durchgeführt. Er ist in der Regel auch bei Menschen mit Herzerkrankungen möglich.
(Quelle: bbsb-inform v. 12.11.2012)
Dass Karotten gut für die Augen sind, ist bekannt. Doch …
… es gibt einige Gemüsesorten, mit denen die Karotte nicht mithalten kann. Das schreibt die BKK in ihrem Newsletter. Die Wissenschaftliche Vereinigung für Augenoptik und Optometrie (WVAO) hat eine Liste von Lebensmitteln zusammengestellt, welche die Sehkraft stärken.
Grünkohl beugt Makula-Degeneration vor
Grünkohl ist besonders gut für den Erhalt der Sehkraft, haben Jenaer Forscher herausgefunden. Er kann helfen, einer altersbedingten Makula-Degeneration
(AMD) vorzubeugen und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. Das liegt vor allem am Lutein und Zeaxanthin, die in dieser Gemüsesorte reichlich enthalten sind. Aus den gleichen Stoffen besteht auch die menschliche Makula. "Die Makula, auch gelber Fleck genannt, ist die Stelle des schärfsten Sehens auf der Netzhaut. Sie ist nur 1,5 Millimeter groß und hat einen hohen Anteil an Makula-Pigment", erklärt Jens Dawczynski, Vize-Direktor an der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Leipzig und ehemals Oberarzt in der Jenaer Augenklinik.
Grünkohl und Brokkoli schlagen die Karotte
War man früher davon ausgegangen, dass das Makula-Pigment aus Betakarotin besteht, welches in einer großen Menge in Karotten enthalten ist, wisse man heute, dass der gelbe Fleck vor allem Lutein und Zeaxanthin enthalte. Und diese kommen in größeren Mengen in grünem Blattgemüse vor. "Grünkohl, Spinat und Brokkoli sind die drei luteinreichsten Lebensmittel, aber auch in Rucola oder Weißkohl ist es enthalten", sagt Dawczynski. "Lutein und Zeaxanthin sind Abkömmlinge von Beta-Carotin. Deshalb stimmt es durchaus, dass Möhren gut für die Augen sind", erklärt er weiter.
Täglich 150 Gramm grünes Gemüse
Fünf Milligramm Lutein sollte ein Erwachsener laut Dawczynski täglich zu sich nehmen, Patienten mit Makula-Veränderung benötigen etwa 10 Milligramm am Tag.
"Das erreicht man beispielsweise, indem man 100 bis 150 Gramm Grünkohl, Spinat oder Brokkoli isst", sagt der Experte. Zum Vergleich: Um das gleiche Ergebnis mit Möhren zu erzielen, müsste eine Person demnach mehr als ein Kilogramm pro Tag essen. "Auch mit Orangen ließe sich der Wert erreichen, aber dann müsste man ungefähr 30 Orangen pro Tag zu sich nehmen", erklärt der Wissenschaftler.
Auch Fisch stärkt die Augen
Doch nicht nur Gemüse stärkt die Sehkraft. Generell hilft eine gesunde Ernährung die Augen gesund zu halten. Das Essverhalten ist fürs Auge auch deshalb bedeutend, weil der Körper die Stoffe, die er benötigt, um die Makula immer wieder neu aufzubauen, nicht selbst bilden kann, sondern über die Nahrung zu sich nehmen muss - neben Lutein und Zeaxanthin auch Omega-3-Fettsäuren, welche die Netzhaut schützen. "Sie sind vor allem in Seefisch, zum Beispiel in Hering oder Lachs, vorhanden", sagt Dawczynski.
Jeder Fünfte ab 65 Jahren an AMD betroffen
Die Augengesundheit gelte es ein Leben lang zu pflegen. Ältere Menschen jenseits des 50. Lebensjahres leiden häufig an einer Makula-Degeneration - etwa jeder Fünfte ab 65 und jeder Dritte über 80 ist betroffen. Bei den Erkrankten bildet sich in der Mitte des Sehfeldes ein grauer Fleck. Linien erscheinen unscharf. Mehrere Studien ergaben, dass der Verlauf der AMD mit richtiger Ernährung verlangsamt werden kann. Beispiel Omega-3-Fettsäuren: "In den USA ist
2011 erstmalig gezeigt worden, dass Menschen, die jahrzehntelang sehr viel Fisch konsumieren, ein wesentlich erniedrigtes Risiko haben für die Entwicklung einer Makula-Degeneration", sagt AMD-Experte Dawczynski.
Genetische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle
Allerdings dürfe der Einfluss der Ernährung auf die Augengesundheit auch nicht überschätzt werden, erklären sowohl Dawczynski als auch Holz.
"Ernährung
ist nicht die alleinige Stellschraube, sie schützt nicht vor allen Augenleiden. Bei der Makula-Degeneration spielen beispielsweise genetische Faktoren eine wesentliche Rolle", sagt Frank Holz. Es gebe Augenerkrankungen, die weitgehend unabhängig vom Ernährungsverhalten auftreten, zum Beispiel Grüner Star (Glaukom).
Rauchen erhöht das Risiko
Wer die Erhaltung seiner Sehkraft fördern will, kann dies im Übrigen nicht nur durch ausgewogene Ernährung tun: "Entspannungsphasen sind wichtig; die Augen immer wieder bewusst in die Ferne schweifen lassen - gerade bei viel Bildschirmarbeit", rät Dawczynski. Schlecht für die Augen seien Rauchen und Übergewicht.
"Das Risiko für eine Makula-Degeneration ist bei starken Rauchern dreifach höher", verdeutlicht er.
(quelle: bbsb-inform vom 29.10.2012)
Das Antikrebs-Buch
- Ein Buch zum Nachdenken -
Wir leben heutzutage in einer Gesellschaft, in der Karriere, Übermaß an Luxus und Hektik in unserem Leben eine vorrangige Stellung einnehmen. Natürlich spielt auch die Gesundheit eine Rolle - regelmäßige Checks werden wahrgenommen, Präventionsmaßnahmen durchgeführt. Aber zu welchem Preis? Lassen Sie auch mal Ihre eigene Stimme zu Wort kommen? Ihre Antwort wird zweifelsohne lauten: Keine Zeit Hand aufs Herz - Sie nehmen sich gar nicht erst die Zeit, wirklich einmal in sich hineinzuhorchen. Wieso auch, dazu gibt es ja bei Beschwerden die hochgelobte Medizin. Medikamente, die schnelle Hilfe versprechen. Teilweise werden auch verschiedene Präparate ausprobiert, bis ein Mittel gut verträglich erscheint. Doch wie steht es mit den Folgen durch die Nebenwirkungen? Das Fatale an der ganzen Sache ist, dass die Mediziner nicht den ganzen Menschen behandeln. Da wird nur das bestehende Leiden erfasst und darauf bezogen behandelt. Die eigentliche Ursache aber bleibt unberührt. Diese Erfahrung habe ich selbst durchgemacht. Erst über 50 Jahre später bin ich durch reinen Zufall auf die Ursache meiner migränoiden Kopfschmerzattacken gestoßen. (s. Bericht Sorbit und Glutamat) Inzwischen habe ich das Buch von David Servan-Schreiber Das Antikrebsbuchin der Hörbuchfassung von der Westf. Blindenhörbücherei gelesen. Hierin finde ich mich in meiner Vermutung bestätigt. Mit Sicherheit dürfte die Ursache all meiner Gesundheitsprobleme, insbes. meine Augenerkrankung durchaus in der westl. Ernährung zu finden sein. Bitte denken Sie nicht gleich, das ginge Sie nicht an. Auch wenn überwiegend über die Krebsepidemie geschrieben ist, andere Erkrankungen wie Herz- und Kreislaufprobleme, Arthrose, Deemenz etc. finden ihren Ursprung sehr wohl in der vermeintlich gesunden Ernährung. Denken wir nur an den Konsum der Fette. Da werden u.a. die pflanzlichen Öle und Fette in den Vordergrund gestellt.Aber ist beispielsweise der Konsum von Sonnenblumenöl oder Margarine wirklich eine so genannte Alternative? Hier spielt das gesunde Verhältnis vonOmega 3- und Omega 6 Fettsäuren eine wesentliche Rolle. in Auch die so hochgepriesenen Vitamin- und Mineralstoff-Kombinationstabletten als Nahrungsergänzungsmittel bieten bei weitem keine Gewähr. Man kann beileibe nicht davon ausgehen, dass j e d e r Mensch all diese Stoffe wirklich zusätzlich braucht. Dazu bedarf es einer gründlichen pathologischen Untersuchung. Nur so lassen sich evtl. ein Mangel bestimmter Stoffe feststellen. Warum sollte man - verträgt man beispielsweise keine Milch - als Vorbeugung Calciumtabletten einnehmen, wenn das Blutbild keinen Mangel darin aufweist??? Meine Mutter beispielsweise hat äusserst selten Milch und -produkte verkonsumiert und hatte stets gesunde Knochen. (H.Freitag) ***** Das Anti-Krebs Buch - Servan Schreiber - gesund bleiben mit natürlichen Mitteln Als bei David Servan-Schreiber vor 15 Jahren ein Gehirntumor diagnostiziert wurde, schöpfte der ehrgeizige junge Hirnforscher zunächst alle Methoden der Schulmedizin aus, um wieder gesund zu werden. Erst nach einem Rückfall begann er sich zu fragen, was er selbst, was sein Lebensstil zur Heilung beitragen könnte und vertiefte sich ebenso gründlich in die neuesten Erkenntnisse der Forschung zu alternativen Behandlungsansätzen. Was er herausgefunden hat, kommt »einer wissenschaftlichen Revolution« (Le Figaro) gleich, wenngleich viele der Informationen von ganzheitlich arbeitenden Krebsärzten schon vor Jahrzehnten gegeben wurden. Das "Antikrebs Buch" von Servan Schreiber zeigt auf, nicht unsere Gene sind für den Ausbruch der Krankheit entscheidend, sondern das Umfeld, das die Krebszellen in unserem Körper vorfinden. Gelingt es, ihnen die Versorgungslinien abzuschneiden und die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers zu mobilisieren, wird ihr Wachstum verhindert oder gebremst. Inzwischen ist wissenschaftlich bewiesen, wie wir durch bestimmte pflanzliche Wirkstoffe, durch Ernährung und eine Veränderung des Lebensstils die »natural killers« des Immunsystems gezielt und wirksam unterstützen können. In einzigartiger Weise verbindet Servan-Schreiber persönliche Erfahrung und Forschungsreport, leicht verständliche medizinische Erklärungen und praktische Ratschläge zu einem »Anti-Krebsbuch« par excellence: unverzichtbar zur Vorbeugung wie Nachsorge, für Kranke wie Gesunde. Über den Autor David Servan-Schreiber, Neurowissenschaftler und Psychiater, erhielt seine wissenschaftliche Ausbildung in Amerika, wo er bei dem Nobelpreisträger Herbert Simon promovierte. In Pittsburgh gründete er das »Center for Complementary Medizin«, das er bis heute leitet. Das Anti-Krebs-Buch - Taschenbuchausgabe - Goldmann Leseprobe: ************** Die Saat und der Nährboden Professor T. Colin Campbell von der Cornell University ist Verfasser einer der größten Studien über die Verbindung von Krebs und Ernährungsgewohnheiten. Er ist auf einem Bauernhof aufgewachsen, und vielleicht hat seine unmittelbare Erfahrung der Landwirtschaft ihm geholfen, denn er hat es besser als jemand sonst verstanden, den Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Krebs und der Ernährung darzustellen. Er vergleicht die drei Stadien des Tumorwachstums (Initiation, Promotion und Progression) mit dem Wachstum von Unkraut. Die Initiation ist der Augenblick, in dem ein Samenkorn in den Boden gelangt. Die Promotion ist die Phase, in der das Samenkorn eine Pflanze wird. Und die Progression ist die Phase, in der es zum Unkraut wird, unkontrolliert wächst, in die Blumenrabatten eindringt, die Gartenzwerge überwuchert, bis zum Bürgersteig. Eine Pflanze, die nicht wuchert, ist kein Unkraut. Die Initiation das Vorhandensein eines potenziell gefährlichen Samenkorns hängt weitgehend von unseren Genen und den Giftstoffen in unserer Umwelt ab (Strahlung, krebserzeugende Chemikalien usw.). Aber das Wachstum (die Promotion) hängt davon ab, dass die für sein Überleben unverzichtbaren Bedingungen vorhanden sind: ein geeigneter Boden, Wasser und Sonne. In dem Buch, das Campbell über seine 35-jährigen Forschungen über die Rolle der Ernährung bei Krebs geschrieben hat, kommt er zu dem Schluss: Das Wachstum ist reversibel, je nachdem, ob der frühe Mikrotumor die erforderlichen Bedingungen vorfindet oder nicht. Auf diesem Niveau spielt die Ernährung eine so wichtige Rolle. Bestimmte Faktoren (die Förderer) begünstigen das Krebswachstum. Andere (die Anti-Förderer) hemmen es. Der Krebs gedeiht wenn mehr Förderer als Anti-Förderer vorhanden sind. Er wächst langsamer oder hört auf zu wachsen, wenn die Anti-Förderer überwiegen. Es ist ein Mechanismus wie bei einer Waage. Wir können gar nicht genug betonen, wie wichtig die Reversibilität ist.³ Selbst wenn ernährungsmäßig die Bedingungen für maximales Wachstum vorliegen und das ist bei der westlichen Ernährungsweise der Fall , schätzt man, dass weniger als eine Krebszelle von 10.000 es schafft, zu einem Tumor zu werden, der invasiv wachsen kann. Wenn man nun auf den Boden einwirkt, auf den diese Samenkörner für Krebs fallen, ist es möglich, ihre Entwicklungschancen erheblich zu reduzieren. Wahrscheinlich passiert genau das bei Asiaten, die genauso viele Mikrotumoren im Körper tragen wie die Menschen im Westen, bei denen diese aber seltener zu aggressiv wachsenden Krebstumoren werden. Wie im Biogarten können wir lernen, das Unkraut im Zaum zu halten, indem wir die Bodenbeschaffenheit kontrollieren: reduzieren, was es nährt die Förderer , und reichlich die Nährstoffe geben, die es am Wachsen hindern die Anti-Förderer. Genau dies hat schon der große englische Chirurg Stephen Paget verstanden, der 1889 in Lancet einen aufsehenerregenden Artikel veröffentlichte, der noch 120 Jahre später als wegweisend gilt. Seiner Hypothese hat er einen Namen gegeben, der einer Fabel von Äsop entstammen könnte: Die Saat und der Boden. Ein Jahrhundert später wiesen Forscher vom Cancer Research Center der Universität San Francisco in der englischen Zeitschrift Nature die Gültigkeit der Hypothese nach, auch für besonders aggressive Krebszellen. Wenn in der Umwelt des Tumors die für sein Wachstum erforderlichen Entzündungsfaktoren fehlen, kann er sich nicht ausbreiten.7 Allerdings werden die Entzündungsfaktoren der Dünger für Krebs direkt durch unsere Ernährung geliefert: raffinierte Zucker, die das entzündungsfördernde Insulin und IGF ansteigen lassen, zu wenig Omega-3- und zu viel Omega-6-Fettsäuren, die sich in Entzündungsmoleküle verwandeln, Wachstumshormone im Fleisch und in nicht biologischen Milchprodukten, die ebenfalls die IGF-Produktion stimulieren. Umgekehrt liefert die Nahrung auch Anti-Förderer: alle sekundären Pflanzeninhaltsstoffe bestimmter Gemüse und Obstsorten, die den Entzündungsmechanismen direkt entgegenwirken. Wenn Richard Béliveau heute die westlichen Ernährungsgewohnheiten im Licht dieser Erkenntnisse betrachtet, ist er fassungslos: Nach allem, was ich im Lauf meiner jahrelangen Forschungen gelernt habe, würde ich heute auf die Frage, ob ich mir eine Ernährungsweise ausdenken könnte, die die Krebsentwicklung maximal begünstigt, antworten, dass mir nichts Besseres einfiele als unsere gegenwärtige Ernährung! Quelle: http://www.topfruits.de/produkt/das-anti-krebs-buch-servan-schreiber-gesund-bleiben-mit-natuerlichen-mitteln/ ***** Kritik: "Genau das Buch, auf das man als Krebspatient lange gewartet hat. Die Krankenkassen sollten es verschicken, jeder Onkologe seinen Patienten in die Hand drücken. Endlich ein Krebs-Sachbuch, das Mut macht und aufklärt." (DeutschlandRadio) Das Antikrebsbuch ist über Buchhandel und versch. Online-Shop im Goldmann-Verlag für 9,95 Euro erhältlich (Stand: Januar 2012)
Sehtraining - die Reise zu ganzheitlicher Selbstheilung
40 Millionen Menschen tragen in Deutschland eine Brille. Augenerkrankungen nehmen epidemieartig zu. Verstärken Brillen oder Kontaktlinsen etwa diesen Trend? Was sich weit hergeholt anhört, ist vielleicht gar nicht so abstrus: Tragen Menschen lange Zeit eine Brille mit hoher Dioptrienzahl, haben sie eine um 60 Prozent höhere Chance, an Glaukom zu erkranken als ohne Brille. Doch ein Leben ohne "Sehkrücken" ist für fast jeden möglich Lesen Sie weiter auf dieser seite http://www.sein.de/archiv/2011/juni-2011/sehtraining--die-reise-zu-ganzheitlicher-selbstheilung.html
Ototoxische Arzneimittel und ihre Wirkung
von Kirsten Rappmund Als ototoxisch bezeichnet man Stoffe, die giftig auf das Ohr wirken und seine Funktion vorübergehend oder für immer schädigen. Wörtlich übersetzt bedeutet Ototoxizität Ohrgiftigkeit. Ototoxisch-wirkende Stoffe können Medikamente sein, aber auch Schwermetallverbindungen wie z.B. Arsen, Quecksilber und Blei, sowie Alkohol, Drogen und Tabak werden dazu gerechnet. Sogar Kaffee kann in hohen Dosen ototoxisch wirken. - Den vollständigen Bericht finden Sie im Internet unter www.leben-mit-usher-syndrom.de
Forscher und Wissenschaftler der LMU München berichten von einem vielversprechenden Ansatz im Bereich der Gentherapie zur Bekämpfung der Netzhautdegeneration. Die erbliche Augenkrankheit Retinitis pigmentosa führt häufig zur Erblindung, da Sinneszellen der Netzhaut degenerieren. Eine neue Gentherapie verspricht Hoffnung: Bei Mäusen war eine deutliche Besserung langfristig nachweisbar. In Deutschland leiden etwa 20 000 Menschen unter Retinitis pigmentosa (RP). Die Krankheit beginnt meist im Jugendalter mit Nachtblindheit. Im weiteren Krankheitsverlauf engt sich das Gesichtsfeld immer weiter ein, oft werden die Betroffenen blind. Ursache der RP ist die Degeneration der Fotorezeptoren der Netzhaut: zunächst der Stäbchen, die dem Sehen bei geringer Helligkeit dienen und anschließend der sehr lichtempfindlichen Zapfen, die für die Farbwahrnehmung notwendig sind. Problemfall Fotorezeptor Mutationen in über 50 Genen können die Krankheit auslösen. Für bestimmte Formen der Erkrankung existieren bereits Erfolg versprechende Ansätze für Gentherapien. Es gibt aber bisher keine effiziente Behandlungsmöglichkeit bei direkt betroffenen Fotorezeptoren, was die häufigsten Ursache ist, sagt der LMU-Pharmakologe Stylianos Michalakis, der nun gemeinsam mit der Biologin Regine Mühlfriedel von der Augenklinik der Universität Tübingen eine Gentherapie bei Mutationen bestimmter Ionenkanäle der Stäbchen entwickelte. Die sogenannten CNG-Kationenkanäle in der Plasmamembran der Stäbchen spielen eine entscheidende Rolle für die Wahrnehmung von Licht erklärt Mühlfriedel. Aufgebaut sind die Kanäle aus vier Untereinheiten, eine davon ist das große Transmembranprotein CNGB1. Mäuse, bei denen das CNGB1-Gen deaktiviert wurde, zeigen einen ähnlichen Krankheitsverlauf wie menschliche Patienten und werden im Alter von etwa einem Jahr blind. Therapie mit Langzeiteffekt Durch den Einsatz sogenannter AAV-Gentransfervektoren gelang es den Wissenschaftlern, ein therapeutisches Gen in die Retina von Mäusen mit defektem CNGB1-Gen einzuschleusen - und tatsächlich konnte dadurch die Produktion von CNGB1 wieder aktiviert werden und die Stäbchen reagierten wieder auf Lichtreize. Besonders wichtig ist, dass das Gehirn der therapierten Mäuse die neuen Informationen auch korrekt verarbeitet, was wir mit einem Sehtest nachweisen konnten, betont Michalakis. Neben seiner Effizienz zeichnet sich der neue Ansatz auch durch seine lang anhaltende Wirkung aus: Auch ein Jahr nach Therapiebeginn war der positive Effekt im behandelten Teil der Netzhaut noch deutlich nachzuweisen. Die Ergebnisse der Münchener und Tübinger Gemeinschaftsarbeit sind daher ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung und klinischen Anwendung einer Gentherapie degenerativer Netzhauterkrankungen auch beim Menschen. (Quelle: bbsb-inform v. 20.07.2012)
Diabetische Netzhauterkrankungen
- in Deutschland die häufigste Ursache für eine Sehbehinderung bei Menschen im erwerbsfähigen Alter Diabetes (Zuckerkrankheit) zählt in Deutschland zu den Volkskrankheiten wie etwa Rheuma oder Asthma. Eine mögliche Auswirkung, die vielen Diabetikern früher oder später zu schaffen macht, sind Diabetische Netzhauterkrankungen - in Deutschland die häufigste Ursache für eine Sehbehinderung bei Menschen im erwerbsfähigen Alter. Am Sehbehindertentag 2012 wurde die zweite Runde der Initiative Bewahren Sie Ihr Augenlicht gestartet. Schwerpunkt ist die Aufklärung zum Thema Diabetische Retinopathie. Im Fokus steht die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen. Eine kostenlose Broschüre wird sich an Diabetes-Patienten richten, um sie über das Risiko von Netzhauterkrankungen aufzuklären. Ab Ende Juli werden Anzeigen in Apotheken-Kundenzeitschriften und Spezial-Zeitschriften für Diabetes-Patienten geschaltet. neben dem DBSV sind Partner der Kampagne der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands, die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, die Retinologische Gesellschaft, OcuNet, PRO RETINA Deutschland und Novartis Pharma. Neu hinzugekommen ist das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit. (Quelle: bbsb-inform v. 11.06.2012)
Schlechtes Sehen erhöht die Sturzgefahr
Auf dem DOC-Kongress in Nürnberg vom 14- bis 16. Juni wurde erstmals die neue Studie Sehen im Alter vorgestellt. Sie wurde von der Deutschen Stiftung für chronisch Kranke in Auftrag gegeben. Unter der Leitung des Gesundheitssystemforschers Prof. Dr. Volker Amelung haben Wissenschaftler des privaten Instituts für angewandte Versorgungsforschung in Berlin jetzt erstmals genauer untersucht, welchen Einfluss schlechtes Sehen auf die Sturzgefahr hat und welche Rolle die augenärztliche Versorgung dabei spielt. Dazu befragten sie 405 Personen zwischen 60 und 106 Jahren, welche Rolle eine eingeschränkte Sehfähigkeit als Sturzursache spielt und wie oft augenärztliche Untersuchungen und Behandlungen stattfinden. Bisher ging die Statistik davon aus, dass jeder dritte ältere Mensch mindestens einmal pro Jahr stürzt. Unter den 405 Befragten war das jedoch schon bei 44 Prozent der Fall. 20 Prozent stürzten sogar zweimal oder häufiger. In Alten- und Pflegeheimen traten Stürze vergleichsweise häufiger auf. Gerade in Verbindung mit Augenkrankheiten waren Stürze besonders häufig. Während von den Befragten ohne Augenerkrankung nur 37 Prozent im letzten Jahr stürzten, waren von den Personen mit Augenerkrankungen mehr als die Hälfte gestürzt. 56 Prozent der gestürzten Senioren gaben an, unter einer Augenerkrankung zu leiden. Am häufigsten wurden Grauer Star, Altersbedingte Makuladegeneration, Glaukom und diabetische Netzhautschäden genannt. Der Zusammenhang zwischen Augenerkrankungen und Sturzrisiko wurde damit in der Studie eindeutig bestätigt. Über 30 Prozent der Gestürzten gaben an, dass schlechtes Sehen oder damit verbundene Risiken für die Stürze verantwortlich seien. Bei knapp einem Viertel der Befragten spielten zudem Stolperschwellen eine Rolle, die oft zu Stürzen führen, wenn sie nicht erkannt werden. Alarmierend und erstmals belegt ist der Befund: Fast jeder Vierte der Gestürzten (23 Prozent) zieht sich bei dem Sturz einen Knochenbruch zu. Sturzbedingte Frakturen gehören jedoch zu den größten Gesundheitsgefahren im Alter. Viele Senioren erholen sich nur teilweise oder gar nicht mehr von den Folgen. Allein beim Schenkelhalsbruch beispielsweise liegt die Mortalität innerhalb des ersten Jahres nach dem Sturz bei fast 25 Prozent. Das heißt, beinahe jeder Vierte stirbt an den Folgen des Sturzes. Nur jeder Zweite wird wieder gesund, ein weiteres Viertel bleibt pflegebedürftig. Dr. Scharrer, Präsident der DOC: Grob geschätzt gehen wir davon aus, dass etwa jeder dritte Sturz durch eine nur unzureichend oder gar nicht behandelte Augenerkrankung verursacht wird. Aus anderen Studien wissen wir beispielsweise, dass ein nicht operierter Grauer Star mit einem höheren Sturzrisiko verbunden ist. Die ärztlichen Behandlungsleitlinien empfehlen daher eine rechtzeitige Operation zur Vermeidung möglicherweise folgenschwerer Stürze. Der regelmäßige Besuch beim Augenarzt kann also lebensrettend sein. Auch hier deckt die Studie bedenkliche Defizite auf. Denn 43 Prozent der befragten Senioren gaben an, dass ihre Augen nur unregelmäßig oder gar nicht vom Augenarzt untersucht werden. Besonders bei Heimbewohnern lag diese Zahl noch wesentlich höher. In diesem Zusammenhang warnt Dr. Scharrer: Wer nur selten zum Augenarzt geht, stürzt öfter. Eine glatte Stufe, ein loser Teppich, ein herumliegendes Kabel und schon passiert´s: Ältere Menschen stolpern leicht und stürzen schnell. Rund fünf Millionen Stürze zählt die Statistik jedes Jahr allein unter deutschen Senioren. Je älter der Patient, desto größer das Sturzrisiko. (Quelle: bbsb-inform v. 19.06.2012)
Blickpunkt Auge
jetzt können sich Augenpatienten, ihre Angehörigen und die interessierte Öffentlichkeit online unter www.blickpunkt-auge.de über die Patientenangebote des DBSV und der "Blickpunkt Auge"-Modellregionen informieren, schreibt DBSV-Direkt. Die Webseite des Beratungs- und Unterstützungsangebots für Menschen mit erworbenen Sehbeeinträchtigungen umfasst zurzeit Informationen zum Projekt "Blickpunkt Auge" (BPA) und dessen Angebot, eigene Seiten für die Modellregionen Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein sowie einen Terminkalender. In Vorbereitung sind noch ein Komplex "Wissen" mit Informationen zu Augenerkrankungen, spezialisierten Augenoptikern und Psychologen/Psychotherapeuten sowie ein interner Bereich für die BPA-Beratenden. Der Internetauftritt spiegelt unter anderem wider, was sich bisher in den Modellregionen getan hat. Seit Januar 2012 gibt es regelmäßige Beratungsangebote in Bautzen, Bischofswerda, Frankfurt/Main und Limburg sowie mobile Beratung in Schleswig-Holstein. In Nordrhein-Westfalen ist die Fachgruppe "Blickpunkt Auge" tätig, die sich schwerpunktmäßig mit augenmedizinischen Fragen befasst und so das dortige Beratungsangebot "Wir sehen weiter" ergänzt. Und in Sachsen-Anhalt haben erste Testfahrten mit einem modern ausgestatteten Beratungsmobil stattgefunden. Seit Projektbeginn haben in den Regionen etwa 180 Beratungsgespräche stattgefunden. An Patientenveranstaltungen bzw. Informationsgesprächen nahmen rund 550 Personen teil. So erweitert der DBSV seine Zielgruppe um den Personenkreis der Augenpatienten und setzt seine Entwicklung hin zu einer Patientenorganisation fort. Nähere Informationen finden Sie auf der Webseite www.blickpunkt-auge.de unter dem Stichwort "Termine". "Blickpunkt Auge" ist ein auf fünf Jahre angelegtes Projekt des DBSV, das im Frühjahr 2010 seine Arbeit in Berlin aufgenommen hat. Es wendet sich an Menschen mit erworbenen Sehbeeinträchtigungen (Augenpatienten) und ihre Angehörigen. Im Rahmen des Projekts sollen speziell auf diesen Personenkreis ausgerichtete, ganzheitliche Beratungs- und Unterstützungsangebote entwickelt und umgesetzt werden. Das Vorhaben wird gefördert durch die Aktion Mensch und die Bert Mettmann Stiftung. (Quelle: bbsb-inform)
Blinde tasten auch mit Sehnerven
Was Blinde doch alles vermögen! Wie die "Nürnberger Nachrichten" gestützt auf die Deutsche Presseagentur jüngst berichteten, haben selbst von Geburt an blinde Menschen aktive Sehnerven. Statt optische Informationen zu verarbeiten würden damit die Tastsinne geschärft, teilte das Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig mit. Die Sehnerven unterstützen demnach das schnelle Lesen der Blindenschrift. Ein Forscherteam um den Neurophysiker Robert Trampel fand heraus, dass sich auch bei geburtsblinden Menschen der sogenannte Gennari- Streifen bildet. In diesem Hirnbereich werden visuelle Wahrnehmungen weiterverarbeitet. Dieses etwa 0,3 Millimeter dicke Nervenfaserband sei bei Blinden genauso stark ausgeprägt wie bei sehenden Menschen. Bisher sei nie genauer erforscht worden, warum sich der Gennari- Streifen bildet und was seine Funktion ist, erklärte Trampel. Vermutet wurde naheliegenderweise ein Zusammenhang mit dem Sehen. Das kann jedoch, wie sich nun zeigte, nicht die einzige Funktion sein.» Die Forscher hatten blinde und sehende Menschen mittels einer Kernspintomographie untersucht. Bei den Blinden wies die Region um den Streifen im hintersten Teil des Großhirns eine erhöhte Aktivität auf, während sie die Brailleschrift lasen. Weitere Studien sollen demnächst genauere Informationen über die Arbeit des vielseitigen Nervenbündels liefern. Bei blinden Menschen nutzt das Gehirn taktile und akustische Reize, um auch ohne visuelle Informationen eine ungefähre räumliche Vorstellung von der Umwelt zu erzeugen. Der Gennari-Streifen könnte dabei eine besondere Rolle spielen. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin Cerebral Cortex (Online-Ausgabe) veröffentlicht. (Quelle: bbsb-inform 04. März 2011)
Strahlentherapie bei feuchter Makuladegeneration
Die Augenklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) bietet als erstes deutsches Zentrum eine neuartige Bestrahlungstherapie mit dem so genannten VIDION-System zur Behandlung der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration an. Das Verfahren ist geeignet für Patienten, bei denen der bis zur Erblindung fortschreitende Krankheitsverlauf mit den bisherigen medikamentösen Behandlungsmethoden nicht gestoppt werden kann. Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Erblindungsursache älterer Patienten in den industrialisierten Ländern; jährlich erkranken etwa 300.000 Menschen in Deutschland. Unterschieden wird zwischen der langsamen trockenen AMD und der schnellen, aggressiver verlaufenden feuchten Form. Dabei kommt es zu einem ungebremsten Wachstum neuer Gefäße unterhalb der Netzhaut, die zu verzerrtem Sehen oder dunklen Flecken in der Mitte des Gesichtsfeldes führen können - und langfristig auch zur Erblindung. "Diese Form der AMD wird üblicherweise mit Injektionen eines Medikaments direkt in den Glaskörper behandelt", erläutert UKE-Oberarzt Dr. Lars Wagenfeld. Bei einer Reihe von Patienten schreitet die Erkrankung jedoch trotz Therapie voran. Für sie eignet sich die neue Strahlentherapie, die seit Mitte Januar an der UKE-Augenklinik angeboten wird. Bei dem VIDION-Verfahren wird nach operativer Entfernung des Glaskörpers eine hauchdünne Sonde direkt vor die Gefäßwucherung gehalten und die Makula vier Minuten radioaktiv bestrahlt. Die Strahlung zerstört die sich teilenden Zellen in den Blutgefäßen und reduziert die begleitende Entzündung. "In vielen Fällen kann die Krankheit auf diese Weise aufgehalten und häufig auch deutlich gebessert werden", sagt Dr. Wagenfeld. Die Reichweite der Strahlen beträgt nur wenige Millimeter und gefährdet das Auge nicht. Auch die Strahlenbelastung ist sehr gering und liegt unter der einer einfachen Röntgenaufnahme. Prof. Gisbert Richard, Direktor der UKE-Augenklinik, ist überzeugt: "Das neue Verfahren kann gerade in schwierigen, früher aussichtslosen Fällen eingesetzt werden. Damit gibt es berechtigte Hoffnung, die häufigste Erblindungsursache des Menschen künftig wirkungsvoller therapieren zu können." Im Rahmen der Zulassungsstudien wurden weltweit bereits 450 Patienten erfolgreich behandelt. Die UKE-Augenklinik hat Spezialsprechstunden zur Behandlung der altersabhängigen Makuladegeneration (Freitagvormittag) sowie bei Netzhauterkrankungen (Mittwochvormittag und Donnerstagnachmittag) eingerichtet. Die Terminvergabe erfolgt über Tel.: 040-7410-52350. Quelle: http://www.uke.de/medien/index_71183.php (Quelle: bbsb-inform vom 1.März 2011)
Lucentis zugelassen
Das Augenmedikament Lucentis darf zukünftig auch zurBehandlung des diabetischen Makulaödems verabreicht werden. Nach Angaben des Herstellers Novartis wurde die EU-Zulassung für Lucentis entsprechend erweitert. Lucentis sei als erste zugelassene Therapie in der Lage, die Sehkraft bei diabetischem Makulaödem zu verbessern, so die Schweizer Novartis-Zentrale in einer englischsprachigen Pressemitteilung. Hier finden Sie den vollständigen Text: www.novartis.com/newsroom/media-releases/en/2011/1477848.shtml
Beipackzettel überwinden Barrieren
Gebrauchsinformationen endlich auch für Blinde und Sehbehinderte in geeigneter Form Beim Verbandstag des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) wurde heute ein zukunftsweisendes Projekt präsentiert. Lesen Sie dazu die folgende Pressemitteilung: Beipackzettel überwinden Barrieren - Gebrauchsinformationen endlich auch in für Blinde und Sehbehinderte geeigneter Form "Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker" - ersteres war Blinden und Sehbehinderten bisher nicht möglich. Der neue PatientenInfo-Service will dem entgegenwirken: Blinde und sehbehinderte Menschen können in Zukunft die Gebrauchsinformationen von Arzneimitteln in auch für sie geeigneter Form im Internet abrufen. Die Parlamentarische Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz, MdB, hält die mit diesem Dienst verbundene Gleichberechtigung behinderter Menschen für "absolut notwendig und unumgänglich in unserer Gesellschaft". Die Online-Beipackzettel sind ab Juni 2010 unter der Internetadresse www.patienteninfo-service.de verfügbar. Diese Web-Site ist barrierefrei gestaltet. Die Kontrastansicht soll Sehbehinderten das Lesen erleichtern, ist aber auch für Normalsichtige gut geeignet. (Quelle: dbsv-direkt Nr.35 vom 18.Funi 2010)
Fahrtkosten zur ambulanten Behandlung
Die Krankentransport-Richtlinien wurden per 27.01.2004 geändert. Danach können Fahrkosten zur ambulanten Behandlung nur dann verordnet und genehmigt werden, wenn der Versicherte - einen Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen aG (=außergewöhnliche Gehbehinderung), Bl (=Blind) oder H (=hilfebedürftigt) hat oder - in der Pflegestufe 2 oder 3 nach dem SGB XI eingeordnet ist. Anspruch auf Transportschein für Schwerbehinderte Wer von der allgemeinen Zuzahlungspflicht befreit ist, braucht dann hierfür keinen Eigenanteil entrichten. Ansonsten sind pro Fahrt 10 Prozent, mindestens aber 5 Euro und höchstens 10 Euro zu zahlen. Dafür sollten die Quittungen sorgfältig aufgehoben werden, diese dann am Ende des Jahres mit den übrigen Zuzahlungsbelegen (Praxis-, Rezeptgebühren etc.) bei der Kasse zwecks Rückerstattung eingereicht werden kann *). *)= Der Gesamt-Festbetrag an Eigenanteil pro Jahr beträgt 1 Prozent des Jahres-Bruttoeinkommens. Was darüber hinaus an Zuzahlung entrichtet wird, wird von der Kasse erstattet. Bei Erhalt eines Genehmigungsbescheids können rückwirkend ab Anfang des laufenden Jahres alle Belege am Ende des Jahres eingereicht werden. Es besteht dann für die Folgezeit die Möglichkeit, den festgesetzten Zuzahlungsbetrag zu Beginn des Jahres vorauszuzahlen, somit die Zuzahlungen und laufende Rückerstattungsanträge entfallen. Noch ein Hinweis: Sollte der Arzt nicht gewillt sein, einen Transportschein auszustellen, macht diesem in aller Deutlichkeit klar, dass diese Ausstellung keinerlei Auswirkung auf sein Budget hat!
Hannelore Freitag
(August 2012)